ARD erwirbt WM-Rechte für Hörfunk

ARD und ZDF hatten sich Mitte Mai mit Infront auf die Live-Übertragung von rund 50 WM-Spielen geeinigt. Die ARD verneint zugleich jegliche Exklusivität der Hörfunkvereinbarung, so dass bei der WM 2006 im eigenen Land auch die privaten Radiosender berichten können.
Diese weigern sich bislang, Lizenzrechte für die Übertragungen im Radio zu bezahlen. Stattdessen warten sie auf eine juristische Entscheidung des Bundesgerichtshofes, der die umstrittene Frage der Hörfunkrechte Ende Juli verhandelt.
ARD-Sprecher Martin Gartzke reagiert auf die Meldung des Branchenmagazins text intern mit folgender Erklärung: "Die ARD hat keine Hörfunk-Übertragungsrechte für die WM 2006 erworben. Der Erwerb von Übertragungsrechten im WM-Vertrag bezieht sich ausschließlich auf das Fernsehen. Unser Standpunkt in Bezug auf Hörfunkrechte ist derselbe wie der der kommerziellen Sender, die ebenso wie wir die Existenz von Hörfunk-Lizenzrechten bestreiten. Der Rechteinhaber Infront vertritt an dieser Stelle eine andere Auffassung."
Gartzke weiter: "Unbeschadet dessen ist richtig, dass die ARD im Rahmen des WM-Vertrags die Berichterstattung im Hörfunk umfassend abgesichert hat. Damit ist gewährleistet, dass die WM-Berichterstattung in den Hörfunkprogrammen der ARD nicht durch lizenzrechtliche Forderungen gefährdet sein wird."