N24 LogoDass es bei N24 zu harten Einschnitten kommen würde, stand schon seit längerem fest - egal für welche der Optionen ProSiebenSat.1 sich entscheiden würde. Auch bei einem Verbleib im Konzern wäre N24 nicht von einem deutlichen Sparkurs verschont geblieben. Die neue Führung unter Thorsten Rossmann und Stefan Aust kündigte nun den Abbau von rund einem Drittel der Stellen an. Am Herzstück des Programms - der langen Nachrichten-Strecke zwischen 7 und 13 Uhr, die N24 überhaupt erst zum Nachrichtensender macht - will N24 festhalten.

Das Programmschema werde insgesamt weitgehend beibehalten, heißt es von den neuen Eigentümern. Das bedeutet: Zwischen 7 und 13 Uhr gibt es durchgehend Nachrichten und Wirtschaft, danach dann nur noch stündliche Nachrichten. Ob die Vormittags-Strecke durchgehend live gesendet wird, bleibt aber erst noch abzuwarten. Am Nachmittag und Abend werden weiterhin Dokus, Reportagen, Magazine und Talks dominieren. Sukzessive will N24 sich von einem Teil seiner Magazine, die bisher zu großen Teilen aus der Zweitverwertung anderer ProSiebenSat.1-Formate bestanden, trennen. Ersetzt werden sollen sie durch Dokus und Reportagen.

Neben den zugekauften Dokus setzt N24 dabei auch auf rund 50 neue eigenproduzierte Reportagen im Jahr - was besonders Stefan Aust eine Herzensangelegenheit gewesen sein dürfte. N24 will zudem auch für andere Sender produzieren, so wie es Aust und Pollfuß schon heute machen. Aust: "Meine Aufgabe wird es vor allem sein, mich ab sofort um zusätzliche Aufträge für neue Reportagen und Dokumentationen zu kümmern, die der neuen Unternehmensgruppe zugute kommen und zusätzliche Beschäftigung sichern."

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Daneben will N24 auch inhaltlich seinen Schwerpunkt neu setzen und mehr Wert auf Politikberichterstattung legen - was durchaus überraschend kommt, da das Thema als sperrig und wenig quotentauglich gilt und bei den Privatsendern für gewöhnlich eher an den Rand gedrängt wird. Dafür soll bis zum 4. Quartal 2011 ein eigenes Videojournalisten-Netzwerk mit 13 neuen Stellen aufgebaut werden.  

Die redaktionelle Verantwortung für die neue Ausrichtung liegt künftig nicht mehr beim bisherigen Chefredakteur Peter Limbourg, der als Senior Vice President Nachrichten & Politische Information und Sat.1-Anchor bei ProSiebenSat.1 bleibt. Neuer N24-Chefredakteur wird stattdessen sein bisheriger Stellvertreter Arne Teetz.