Der Bezahlanbieter Sky braucht dringend Kunden. Immer wieder wird dem Unternehmen das Geld knapp. Außerdem ist die Deutsche Telekom dem Konzern auf den Fersen. Darum verhandelt man derzeit über neue Vertriebspartnerschaften.
Bezahlanbieter Sky will offenbar seine Vertriebspartnerschaften mit Kabelnetzanbietern weiter ausbauen. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" befinde man sich derzeit in Gesprächen mit den Branchengrößen Kabel Deutschland und Unitymedia. "Wir sind zuversichtlich, dass die Verhandlungen in den nächsten Monaten positiv abgeschlossen werden", zitiert die Zeitung Sky-Vorstandschef Brian Sullivan (Bild). Erst kürzlich ging Sky Vertriebspartnerschaften mit den Distributoren Kabel BW, Netcologne, Tele Columbus und KMS ein.
Neben den als klassisch geltenden Vertriebswegen will das chronisch angeschlagene TV-Unternehemen dem Bericht zufolge auch neue Vertriebswege erschließen. So könnte ein Abschluss mit dem Softwareunternehmen Microsoft bevorstehen. Das Sky-Angebot könnte über das Microsoft-Angebot Xbox-Live vertrieben werden. "Bei Vertriebspartnerschaften wird es noch in diesem Jahr eine Reihe von positiven Überraschungen geben", sagte Sullivan, der in der Xbox einen weiteren Vertriebskanal sieht.
Für Sky, das im vergangenen Jahr aus Premiere hervorging, ist die Erschließung neuer Vertriebswege außerordentlich wichtig. So etablieren sich auf neuen Verbreitungswegen immer mehr Anbieter für Video-on-Demand-Inhalte. Zudem drängt die Telekom mit ihrem Angebot T-Home Entertain mit großer Wucht in den Markt. Dreh- und Angelpunkt hier wie bei Sky: Die Fußball-Bundesliga. Dies ist auch ein wichtiger Programminhalt für die Kabelunternehmen, die ebenfalls in Konkurrenz zur Deutschen Telekom stehen.
Noch vor einigen Jahren sah der Markt anders aus. Nach Darstellung des ehemaligen Unitymedia-Bosses Parm Sandhu habe das Kabelunternehmen vor einigen Jahren Interesse an einer Kooperation mit dem damaligen Premiere in Sachen Bundesliga gehabt. Dies allerdings habe nicht in die Strategie des damals amtierenden Premiere-Chefs Georg Kofler gepasst, führte Sandhu im Frühjahr während eines Kongresses aus. Die Folge: Unitymedia startete mit Arena ein eigenes Bundesliga-Angebot, das mittlerweile wieder Geschichte ist.