Das Tier in mir© RTL II
Es war eine in der deutschen Fernseh-Landschaft bislang wohl beispiellose Aktion: Die Geschäftsführung von RTL II kritisierte in der vorletzten Woche öffentlich per Pressemitteilung die mangelnde Qualität der gerade im eigenen Sender neu gestarteten Formate, setzte die Unterhaltungschefin des Senders als Sündenbock vor die Tür - und beließ die Sendungen, die nach eigenem Ermessen den Qualitätsansprüchen des Senders nicht genügten, zum allgemeinen Erstaunen trotzdem im Programm.

Nachdem in der zweiten Woche die Quoten der beiden Montags-Dokusoaps "Das Tier in mir" und "Abenteuer Afrika - Deutsche Teenies beißen sich durch" aber noch weiter gefallen waren, gab es nun doch erste Konsequenzen. Schon in dieser Woche fliegt "Das Tier in mir", das zuletzt nur noch 4,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte, aus der Primetime. Die verbleibenden Folgen werden nun samstags um 18 Uhr gegen die "Sportschau" versendet.

"Abenteuer Afrika - Deutsche Teenies beißen sich durch", das mit 4,8 Prozent Marktanteil kaum erfolgreicher war, darf hingegen vorerst in der Primetime bleiben, wird aber von 20:15 Uhr auf 21:15 Uhr verschoben. Den Abend eröffnet RTL II nun stattdessen mit Wiederholungen der Doku-Reihe "Außergewöhnliche Menschen", von denen man sich offenbar mehr erhofft als von den frisch produzierten neuen Dokus. Für das Format "Tattoo Attack - Deutsche Promis stechen zu" ändert sich nichts. Mit knapp 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe liegen hier die Quoten allerdings ohnehin auf einem guten Niveau, was angesichts des miserablen Umfeldes um so mehr überrascht.