
Zum Erfolg hätte die Serie mit Christoph Maria Herbst bei ihrem Sender aber wohl nicht werden können. "Stromberg ist toll, hätte aber bei RTL nicht funktioniert", sagte Schäferkordt der "SZ". Als Kind habe sie dagegen nur wenig vor dem Fernseher gesessen. "Ich war lieber draußen in der Natur. 'Daktari' mochte ich, aber dagegen lief meist die Sportschau, dann ließen mich Vater und Bruder nicht. Ansonsten heimlich hinterm elterlichen Sofa Edgar-Wallace-Filme."
An der US-Serie "Die Sopranos" findet Schäferkordt nur wenig Gefallen: Sie möge zwar die Charaktere, aber nicht die Plots. "Frauen mögen meist keine komplexen Mafia- und Agentenwelten, wir lieben den klassischen Who-done-it-Kriminallfall." Und auch Männerfernsehen hat es bei der RTL-Chefin schwer - selbst dann, wenn beim Nachrichtensender n-tv ein riesiger Schaufelbagger bei der Arbeit gezeigt wird. "Das erinnert mich an meine Kindheit, als die Jungs bei uns diese Feuerstreifen auf den Kotflügel über den Auspuff ihrer Opel Mantas klebten." Sie könne allerdings verstehen, wenn Männer daran Gefallen finden.
Weniger Verständnis hat Schäferkordt dagegen für eine andere Spezies: "Einige alt gewordene Männer, die in Talkshows immer wieder den Drang verspüren, einem die Welt zu erklären, mit der sie aber selbst grundsätzlich unzufrieden sind. Warum treten sie nicht ab, wenn sie keine Lust mehr haben?", so Schäferkordt beim Fernsehabend mit der "Süddeutschen". Darüber, wen sie damit meint, kann freilich nur spekuliert werden.