Andrea Malgara© ProSiebenSat.1
Als Premium Media Solutions, das neben Sky auch diverse weitere Pay-TV-Kanäle sowie den Sender Arte vermarktet, am Dienstag in Düsseldorf sein Screening für das kommende Jahr durchführte, legte Andrea Malgara vor allem auch auf eine Feststellung wert: Die Pay-TV-Sender erreichen längst nicht mehr nur ein paar Tausend Zuschauer, die Reichweiten könnten stattdessen durchaus mit denen der kleineren Free-TV-Sender mithalten.

Doch bislang gibt es ein Problem in der Kommunikation dieser Zahlen: Die Reichweiten der Pay-TV-sender wurden nicht durch über das normale AGF-Panel gemessen und waren zwar für Werbekunden, aber nicht öffentlich verfügbar. Zwar betreibt Sky respektive Premiere schon seit langem sein eigenes Quoten-Panel mit immerhin 500 Haushalten, das wie auch bei den AGF-Zahlen von der GfK betrieben wird, doch aufgrund der anderen Datenbasis waren sie mit den Quoten der anderen Sender nur bedingt vergleichbar.

Damit soll aber schon bald Schluss sein. Während der damalige PMS-Chef Unterseer die eigene Messung vor rund zwei Jahren gegenüber DWDL.de mit den Worten "Die Zahlen sind inzwischen eine akzeptierte Größe" noch verteidigte, heißt die Devise bei Premium Media Solutions nun: "Wer sich mit den anderen messen will, muss sich auch wie die anderen messen lassen." Für 2011 kündigte Malgara daher den Einstieg von Premium Media Solutions in die AGF ein, in der sich ARD, ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe RTL Deutschland und das ZDF zusammengeschlossen haben, um unternehmensunabhängig die TV-Quoten ermitteln zu lassen.

Die Verhandlungen darüber laufen dabei schon eine ganze Weile. Los ging's bereits Mitte 2009, bis zum ersten Quartal 2011 soll nun aber alles geregelt sein, so zumindest die Wunschvorstellung von Premium Media Solutions. Die Herausforderung ist bis dahin vor allem, für eine richtige Repräsentierung der Sky-Haushalte im Gesamt-Panel zu sorgen.

Laut Malgara sollen die Reichweiten der Sky-Kanäle und der weiteren Pay-TV-Sender - PMS vermarktet auch Sender wie TNT Serie, 13th Street, History, Syfy oder AXN - wie die der übrigen Sender veröffentlicht werden. Es wird also spannend, wie hoch die Reichweiten dieser Sender dann tatsächlich ausfallen werden. Betrachtet man nur die Sky-Haushalte, dann ist der Marktanteil der Pay-TV-Sender  laut den Zahlen des Sky-Panels übrigens durchaus beachtlich: 2010 liegt er dort beim Gesamtpublikum bislang bei 31 Prozent, vier Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Ähnlich sieht es auch in der werberelevanten Zielgruppe aus. RTL kommt in den Sky-Haushalten hingegen nur auf 13,4 Prozent in der Zielgruppe, Sat.1 und ProSieben landen demnach bei unter 7 Prozent.