Noch in diesem Jahr will MDR-Intendant Udo Reiter in den Ruhestand gehen, doch bis es soweit sein wird, gibt er noch einmal die Marschroute für seinen Sender vor. Der MDR stehe vor größeren Einsparungen, betonte Reiter in der Chemnitzer "Freien Presse". Die Reserven seien aufgebraucht.

Überall ein bisschen zu sparen, helfe nicht weiter, sagte Reiter und mahnte: "Wir werden auch heilige Kühe schlachten müssen." Zugleich ließ der scheidende MDR-Intendant allerdings offen, wo genau der Gürtel enger geschnallt werden muss. Das müsse letztlich seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger entscheiden - wer auch immer das sein mag.

Zugleich forderte Reiter in der "Freien Presse" eine Neuordnung der Finanzbeziehungen innerhalb der ARD. Der "sogenannte Finanzausgleich" zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten sei reformbedürftig. "Meiner Meinung nach sollte jede Anstalt einen von der Einwohnerzahl unabhängigen Sockelbetrag erhalten", sagte Reiter mit Blick auf die derzeitige Regelung, wonach die Geldzuweisungen innerhalb der ARD-Anstalten von der Anzahl der Gebührenzahler im jeweiligen Sendebereich abhängig sind.

Für Reiter selbst ist diese Regelung jedoch nicht nachvollziehbar. "Denn wir zahlen doch zum Beispiel für Film- oder Hörfunkproduktionen nicht weniger, nur weil wir weniger Einwohner haben. Aber das sieht nicht jeder so", so der MDR-Intendant weiter.