Nach dem Kika-Skandal und den kürzlich bekannt gewordenen Machenschaften des inzwischen suspendierten MDR-Unterhaltungschefs Udo Foht muss die ARD zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit Prüfer bemühen. Diesmal geht es um die Vorgänge bei der ARD-Produktionsfirma Degeto (DWDL.de berichtete). Wie der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, soll hr-Intendant Helmut Reitze für die Untersuchung verantwortlich sein.

Weil die Budgets offenbar bis ins Jahr 2013 vergeben worden sind, ist das Unternehmen bis zu diesem Zeitpunkt nahezu handlungsunfähig. Jetzt muss die Kommission unter Reitze unter anderem klären, wie viele Alleingänge Degeto-Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan verantworten muss. Auffällig oft wurden laut "Kontakter" von ihm Produktionsfirmen wie Ziegler Film, aber auch die zu Karl Spiehs österreichischem Firmenimperium zählenden Mona, Lisa und Tivoli Film beauftragt. Jurgan und der nebenamtliche Degeto-Geschäftsführer Volker Herres wollten vor Abschluss des Prüfverfahrens keine Statements abgeben.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte vor wenigen Tagen über einen möglichen Zusammenhang mit dem Amtsantritt von Bettina Reitz im Mai dieses Jahres spekuliert. Reitz führt die Firma nach dem Tod von Jörn Klamroth inzwischen gemeinsam mit Jurgan und ist schwerpunktmäßig für die Produktion zuständig. In einer Mitteilung bat ARD Degeto um Verständnis, "dass sie im sorgsamen Umgang mit Gebührengeldern verpflichtet ist, zunächst vorrangig ihren Programmvorrat einzubringen, bevor wieder verstärkt Aufträge in den Markt vergeben werden können".