Die Euro-Schuldenkrise verschärft sich weiter, die Banken sollen wieder einmal vom Staat gerettet werden, weltweit formiert sich ein öffentlicher Protest gegen Banken - und Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann steht durch seine kategorische Ablehnung von Staatshilfen und damit staatlicher Einmischung mal wieder mitten in der Schusslinie.
In dieser aufgeladenen Situation kam es schon überraschend, dass sich Ackermann am Dienstagabend tatsächlich einem 15-minütigen Interview im Rahmen der ARD-Reihe "Farbe bekennen" mit Thomas Baumann und Ulrich Deppendorf stellen wollte. Erst am Montagnachmittag kündigte die ARD die Sendung an - doch nur wenige Stunden später ereilte das ARD-Hauptstadtstudio bereits wieder die Absage.
"Gespräche, die Herr Ackermann derzeit in Brüssel führt, machen es ihm leider unmöglich, den geplanten Termin wahrzunehmen", erklärte die Deutsche Bank zu der Absage. In Brüssel wird derzeit über einen Schuldenschnitt für Griechenland verhandelt. Als Vorsitzender des Internationalen Bankenverbandes ist offenbar auch Ackermann daran beteiligt.