Es ist für die öffentlich-rechtlichen Sender bekanntermaßen ein Problem, auch jüngere Zuschauer für sich zu begeistern. Der WDR versucht sein Glück nun erneut mit einem sogenannten "Innovationstopf": Drei Millionen Euro sollen in diesem Jahr in diesen Topf fließen, um Angebote für ein junges Publikum zu entwickeln. In der Vergangenheit hat das zumindest teilweise funktioniert, etwa mit Formaten wie dem "1Live Talk mit Frau Heinrich", der bei Einsfestival zu sehen ist.
"Unsere Redaktionen sollen ermutigt werden, Neues auszuprobieren", sagte WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz gegenüber dem Magazin "journalist" über den Innovationstopf. "Von mir aus auch nach dem Verfahren Trial and Error." Abgelehnt werden seinen Aussagen zufolge jedoch vor allem Konzepte, die sich an zu kleine Zielgruppen richten - allerdings würden etwa die Hälfte der eingereichten Vorschläge auch tatsächlich realisiert. Auch WDR-Fernsehdirektorin Verena Kuhlenkampff hält das Sonderbudget für richtig: "Der Innovationstopf hat viele der Projekte erst möglich gemacht."
Doch vor allem fiktionale Projekte seien nur schwer umzusetzen - mit einem Budget von drei Millionen Euro ist das nämlich kaum drin. In Planung ist dafür eine große Dokumentation, die sich an der bereits 2009 im RBB gezeigten Sendung "24 h Berlin" orientiert. Darin soll ein kompletter Tag in Nordrhein-Westfalen in Echtzeit dokumentiert werden.