Gut einen Monat nach dem Start ist Thomas Gottschalk mit seiner Vorabendshow im Ersten von guten Quoten weiterhin sehr deutlich entfernt. Nun soll Markus Peichl, einst Gründer und Chefredakteur des Magazins "Tempo", für frischen Wind bei "Gottschalk Live" sorgen. Dass auf ihn viel Arbeit wartet, steht außer Frage. In einem Interview mit "Spiegel Online" kritisierte er die Sendung in seiner jetzigen Form. "Das Problem ist: Es gibt kein klares Konzept", sagte Peichl.

"Mal führt er Gespräche, mal kommentiert er das Tagesgeschehen. Mal gibt es Einspielfilme, mal keine. Mal kommen Superpromis ins Studio, mal Unbekannte. Der Zuschauer muss wissen, was ihn erwartet." Nun werde man dafür sorgen, dass sich Gottschalk im Studio wohlfühle, so Peichl, der einst schon für Reinhold Beckmann, Alfred Biolek und Sandra Maischberger gearbeitet hat. "Thomas ist wie ein Auto, das locker 300 PS schafft, im Moment aber nur 40 auf die Straße bringt. Jetzt muss die Redaktion an den richtigen Schrauben drehen."

Peichl zeigte sich gegenüber "Spiegel Online" davon überzeugt, dass Gottschalk seine frühere Gabe, alles aus dem Stand heraus witzig zu kontern, nicht verloren habe. Schwere Fälle gebe es nicht, betonte Peichl, der derzeit eine DVD mit gelungenen Momenten der vergangenen Wochen zusammenstellen lässt, um der Redaktion zu zeigen, "dass nicht alles schlecht war". Peichl: "Jeder Moderator hat seine eigenen Qualitäten. Man muss nur den richtigen Rahmen schaffen, damit sie zur Geltung kommen." Bis zur Sommerpause soll das neue Konzept stehen, betonte der neue Redaktionsleiter - und das soll sich dann auch in steigenden Zuschauerzahlen bemerkbar machen. "Ab Herbst wird sich das auf die Quoten auswirken."

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