Aus Sicht der Quoten war es für das ZDF am Sonntag ein perfekter Start in die Fußball-Europameisterschaft: Mehr als 13 Millionen Zuschauer sahen am Vorabend das Spiel zwischen Spanien und Italien, die Begegnung zwischen Irland und Kroatien verzeichnete später immerhin noch knapp elf Millionen Fans (DWDL.de berichtete). Doch rundum perfekt lief es für den Mainzer Sender trotzdem nicht. Der Grund: Mit Beginn der Berichterstattung am Nachmittag waren Bild und Ton der Übertragung nicht synchron.

Millionen Zuschauer wunderten sich über die technischen Probleme, die dazu führten, dass der Ton nicht zu den sich bewegenden Lippen von Katrin Müller-Hohenstein, Oliver Kahn & Co. passten. Besonders ärgerlich: Es war offenbar nicht möglich, den Fehler schnell zu beheben. Stattdessen musste sich Müller-Hohenstein während der Halbzeit-Pause des ersten Spiels bei den Zuschauern für die Asynchronität entschuldigen. Zu diesem Zeitpunkt war das ZDF mit seiner EM-Berichterstattung allerdings schon weit mehr als zwei Stunden auf Sendung.

 

Via Twitter übte sich das ZDF derweil in Galgenhumor. "Wenn jemand unseren Tontechniker sieht, er soll sich in Usedom melden", war dort zu lesen. Und: "Wir könnten jetzt erzählen, dass das mit dem Ton so sein muss. Stimmt aber nicht." Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de erklärte ein Sendersprecher am Montag, dass das Problem bei der Leitungsführung im Mainzer Sendezentrum gelegen habe. Man habe den Fehler dagegen zunächst auf dem Leitungsweg in Warschau oder dem ZDF-Standort in Usedom vermutet, wo der Sender für die kommenden drei Wochen seinen "Fußballstrand" errichtet hat.

Auf die Frage, wann es für ihn eine perfekte EM gewesen sei, hatte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz Ende April im DWDL.de-Interview noch esagt: "Es muss uns gelingen, die Qualität der Übertragungen von 2006 und 2008 fortzusetzen und möglichst fehler- und pannenfrei durch die EM-Wochen zu kommen." Letzteres ist zum Auftakt schon mal missglückt. Immerhin: Nach den stundenlangen Tonproblemen vom Sonntag kann es bis zum Finale am 1. Juli eigentlich nur noch besser werden.