Tele 5 rüstet auf - und möchte ab Herbst mit bekannten Namen von sich reden zu machen. "Wir werden hier im Laufe des Jahres noch weitere Akzente setzen, über die man sprechen wird", sagte Tele 5-Chef Kai Blasberg kürzlich als man Benjamin von Stuckrad-Barre von ZDFneo abgeworben hatte. Und tatsächlich: Mit seiner neuesten Verpflichtung sorgt der Sender wieder für Gesprächsstoff in der Branche und darüber hinaus: Oliver Kalkofe hat bei Tele 5 seine neue TV-Heimat gefunden.

Nach mehreren Jahren Pause feiert "Kalkofes Mattscheibe" bei Tele 5 sein Comeback - versehen mit dem Zusatz "Rekalked". Ab Oktober wird das Format jeweils freitags um 20:00 Uhr zu sehen sein, so die Ankündigung am Mittwoch. Für Kalkofe ist das beinahe eine Rückkehr zu den Wurzeln, denn schon zu Premiere-Zeiten war "Kalkofes Mattscheibe" um diese Uhrzeit auf Sendung. Und auch sonst bleibt Kalkofe seinem "Mattscheiben"-Konzept treu, sprich: Der Komiker nimmt diverse TV-Formate aufs Korn, wird Teil der Szene und parodiert sie auf bekannte Weise.

An Themen mangelt es ihm dabei ganz offensichtlich nicht. "Man könnte ja meinen, es hätte sich inzwischen gebessert, doch das Gegenteil ist der Fall. Wäre das deutsche Fernsehen ein Pferd, man hätte es längst erschossen", so Kalkofe, der zunächst 30 Wochen lang Freitag für Freitag mit seiner Sendung am Start sein wird. Auf seiner Facebook-Seite fand Kalkofe am Mittwoch zugleich kritische Worte für die deutsche Senderlandschaft: "Lange hat es gedauert und es war ein harter Kampf, da leider kaum noch ein Sender genügend Eier in der Hose hat, eine Produktion wie diese auf den Bildschirm zu bringen."

Rat Pack, Turbine, Marc Stöcker und er selbst hätten daher beschlossen, "auf eigenes Risiko zu produzieren und den Kampf gegen die Verblödung erneut aufzunehmen", so Kalkofe. "Ich könnte kaum glücklicher sein, als nun mit Tele 5 den exklusiven Free-TV-Partner anzukündigen, der uns nach langer Zeit endlich wieder erlaubt, die Mattscheibe in ihrer bestmöglichen Form zurück zu bringen." Tele 5-Chef Kai Blasberg freut sich indes wohl auch hinsichtlich des Verlusts von "Walulis sieht fern" über den gelungenen Coup seines Senders: "Oliver Kalkofe ist eine hochlebendige Ikone intelligenter Fernseh-Comedy. Ab Herbst bietet Tele 5 den Zuschauern mit ihm noch mehr Unterhaltung auf Spitzen-Niveau."

Lobende Worte kommen auch von Programmdirektor Thomas Friedl, der Kalkofe als "Prototyp des Mediensatirikers" feiert. "Der Meister der satirisch-spitzen Feder wird nicht nur für eine kurze Staffel zu Tele 5 kommen, sondern ab Oktober Woche für Woche das TV-Angebot sezieren: 30 Wochen bester Kalk - to be continued", so Friedl. Zu Jahresbeginn hatte Oliver Kalkofe übrigens noch auf ein Comeback seiner "Mattscheibe" im Netz gehofft, nachdem sich ProSieben von dem Format verabschiedete - die letzte Staffel liegt inzwischen bereits vier Jahre zurück. Ganz ohne das Internet kommt Kalkofe aber nicht aus: Schon jetzt können verzweifelte Zuschauer auf kalkwatch.de ihrem Unmut über das deutsche Fernsehen äußern.

Mehr zum Thema