Charlotte Roche kommt mit Streik ihrer Absetzung zuvor

Foto: DWDL / PhotocaseIm Zuge der Übernahme durch Viacom steht bei VIVA offenbar das Ende für viele Sendungen unmittelbar bevor. Auch Charlotte Roches "Fast Forward" sollte zum 2. Januar 2005 eingestellt werden. Doch dieser Absetzung kam die Moderatorin nun zuvor.

Trotz laufender Verträge sei sie in einen TV-Streik getreten. "Ich fand es bekloppt, mich vor die Kamera zu stellen mit diesem wahnsinnigen Frust", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Außerdem bemängelte sie den Umgang des Senders mit ihr. So habe sie von der Absetzung eher beiläufig und sehr spät am Telefon erfahren. Ihren bisherigen Sender sieht sie "absolut führungslos - alle haben Angst wie die Hasen, auch in den Chefetagen", so Roche weiter.

Doch nicht nur Charlotte Roche beschwert sich über die schlechte Kommunikation des Senders. Der VIVA-Betriebsrat beantragte gar eine einstweilige Verfügung, um den Vorstand zu einer offeneren Informationspolitik hinsichtlich der befürchteten Kündigungen und der weiteren Situation des Senders zu zwingen.

Die vom Betriebsrat öffentlich gemachte Befürchtung, nahezu allen Mitarbeitern werde zunächst gekündigt um dann einige wenige wieder einzustellen, um das "Rest-VIVA" zu betreuen, widersprach hingegen MTV-Europa-Geschäftsführer Simon Guild in einem "Spiegel"-Interview. Dies sei "völlig absurd", Personaleinsparungen werde es aber geben.

Doch auch ein wenig Selbstkritik klang bei Guild an. So gab er zu, dass es derzeit eine "schlechte Kommunikation" gebe. Und auch er betonte, dass VIVA erhalten bleibe und wieder lokaler und jünger werden solle. Doch dies hört man seit Monaten, die bekanntgewordenen Planungen sprechen derzeit jedoch noch eine andere Sprache.