Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, hat in einem Interview mit der "Bunten" seinen Talker Günther Jauch gegen Kritik verteidigt, wie sie unter anderem aus dem Programmbeirat laut geworden war. "Ich glaube, dass er ganz nah bei den Menschen ist, die uns einschalten. Er hat eine Art, Themen aufzugreifen und genau die Fragen zu stellen, die das breite Publikum bewegen. Das erklärt auch, warum er an diesem Platz an Zuschauerzuspruch dazugewonnen hat. Es ist auch unsere Aufgabe, auf einem so prominenten Sendeplatz ein Millionenpublikum für politische Themen zu interessieren." Jauchs Vorgängerin Anne Will schätze er ebenfalls, Jauch sei für den zuschauerstarken Sonntag aber "für den Gesamtfluss des Programms noch passgenauer".
Noch nicht so recht in den Show-Bereich eingepasst hat sich - von der Sportberichterstattung abgesehen - allerdings bislang Matthias Opdenhövel. "Opdenhövels Countdown" lief ziemlich mau, "Brot und Spiele" lief mit insgesamt 3,11 Millionen Zuschauern ebenfalls insgesamt eher mäßig. Für Herres war das "für eine Formatpremiere gerade so akzeptabel". Wirklich zufrieden war Herres mit der Sendung allerdings auch inhaltlich offenbar nicht: "Eine Unterhaltungsshow dieses Kalibers muss aber dramaturgisch weiterentwickelt. Ich traue Matthias Opdenhövel eine Menge zu, auch wenn so ein Start als Entertainer im Ersten nicht immer einfach ist."
Dem im Vorabend gescheiterten Thomas Gottschalk wünsche er unterdessen "persönlich nur das Beste". Vor allem wünsche er ihm, dass "Das Supertalent" einen anderen Charakter erhalte als bislang. Zu Gottschalk habe er "ein völlig entspanntes Verhältnis", versichert Herres, obwohl das noch vor wenigen Monaten ganz anders aussah. Im Ersten sieht er Gottschalk auf absehbare Zeit angesichts des "Supertalent"-Engagements aber nicht mehr: "Ich denke eher nicht, dass wir parallel Sendungen mit ihm veranstalten werden."