Am Dienstag kommender Woche geht Harald Schmidt erstmals bei Sky auf Sendung. Doch abgesehen davon, dass er künftig im Pay-TV ein noch kleineres Publikum als bislang erreichen wird, wird sich wohl nicht viel ändern. "Für den Zuschauer ändert sich nix. Wir haben Sat.1 sogar den alten Vorspann abgekauft", so Harald Schmidt in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Teuer sei der nicht gewesen: "Die von Sat.1 waren froh, noch ein bisschen Inkasso zu machen".
Weh tue der Rauswurf bei Sat.1 nach nur einer Staffel nicht mehr. "Ich habe ja meine Quoten gesehen. Wenn ich morgens ins Büro kam, torkelten mir bleiche Gestalten entgegen. Da wusste ich: mal wieder nur knapp über messbar. Ich glaube, auf meinem Sendeplatz laufen jetzt Reportagen wie 'Bums, krach, zisch, Neues vom Lkw-Parkplatz' mit dem doppelten Marktanteil", so Schmidt, der damit gar nicht so falsch liegt.
Die Quote sei ihm aber immer egal gewesen. "Ich sehe ja, welche Sendungen erfolgreich sind. Da sage ich: 'Guck mal an, wir haben noch 600 000 Zuschauer. Das ist doch was.' Natürlich haben alle ständig gesagt, dass wir jetzt nackte Pudel und ein Tittenmonster brauchen. Aber das war mir egal, ich wollte die Sendung so machen, wie sie ist." Angst davor, beim voraussichtlichen weiteren deutlichen Absinken der Zuschauerzahlen bei Sky in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, habe er nicht. "Wenn so ein Karriere-Ende aussieht, bitte mehr davon", so Schmidt, der auch sagt: "Der Arsch, an dem mir alles vorbei geht, kann gar nicht groß genug sein. Alles, was jetzt noch kommt, nehme ich mit spielerischer Gelassenheit."
Schmidt fühlt sich ohnehin besser dran als Jauch und Gottschalk, weil er absolute Narrenfreiheit habe. "Ich finde, am schwierigsten ist es für Günther. Wollen Sie sich jeden Sonntag Plattitüden anhören von Leuten, die davon abhängig sind, gewählt zu werden? Natürlich verdient Günther das meiste Geld, natürlich ist er der beliebteste Moderator, aber sehen Sie die Lebensqualität. Wenn Günther sendet, bin ich längst im Schlafanzug."