Bei RTL wird man gespannt darauf sein, wie sich die am Samstag startende zehnte Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" schlagen wird. Ein gewisses Risiko besteht nämlich durchaus: Zahlreiche Castingshows taten sich zuletzt deutlich schwerer - und mit dem "Supertalent" geriet sogar ein RTL-Format zunehmend unter die Räder. Doch auch "DSDS" musste sich vor einem Jahr mit rückläufigen Zahlen zufriedengeben. Die Gründe darin sieht Chef-Juror Dieter Bohlen, der bei "DSDS" nach wie vor das Sagen hat, nicht zuletzt in den Protagonisten. "Ich denke, wir haben ein Kandidaten-Problem", sagte er dem Magazin "Closer". "Wir müssen die richtigen Typen finden."

"Wenn wir nur langweilige, gut singende Kandidaten finden - damit kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen", so der 58-Jährige, der damit offenbar bewusst einen anderen Weg einschlagen möchte als die Kollegen des Casting-Erfolgs "The Voice of Germany", bei dem ProSieben und Sat.1 insbesondere zu Beginn der Staffel die Stimmen in den Vordergrund stellen. In der Jubiläums-Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" wird es zwar Veränderungen geben, doch von alten Zöpfen will man sich dann doch nicht komplett trennen. Nicht anders ist es zu erklären, dass einstige Kandidaten wie Pietro Lombardi, Daniel Schuhmacher und Luca Hänni mit dabei sein werden.

Das Ende des Castingshow-Hypes sieht aber auch Dieter Bohlen allmählich kommen. "Ich denke, am Ende werden nur zwei oder drei übrigbleiben. Der Rest geht ein wie die Dinosaurier", orakelte Bohlen nun in "Closer". Wie es mit dem "Supertalent" weitergehen wird, ist indes weiter unklar - noch immer hat sich RTL nicht offiziell geäußert, ob man weiterhin mit Thomas Gottschalk zusammenarbeiten möchte. Bohlen erklärte das Projekt allerdings schon mal mehr oder weniger deutlich für gescheitert. "Der Sender hat geglaubt, dass man mit Gottschalk auch ältere Zuschauer dazugewinnen kann. Die Realität ist: Das ist nicht eingetreten." Die Zusammenarbeit mit Gottschalk sei harmonisch und friedvoll verlaufen. "Wahrscheinlich hätte es mehr Quote gebracht, wenn wir uns gegenseitig auf die Rübe gehauen hätten."