Spannender kann eine Wahl kaum ausgehen: Bei der Wahl ihrer Vertreter haben die Mitarbeiter des Spiegel-Verlags ein Unentschieden zwischen Armin Mahler, seines Zeichens dienstältester Geschäftsführer der Mitarbeiter KG, und Marianne Wellershoff herbeigeführt. Weil für den Fall eines Patts ein Losentscheid festgeschrieben ist, fand keine Stichwahl statt - entsprechend dramatisch war der Ausgang. Die Folge des Losentscheids: Mahler ist seinen Geschäftsführer-Posten in dem Gremium nun los. Das bestätigte der Spiegel-Verlag am Mittwoch auf DWDL.de-Anfrage.
Die Mitarbeiter des Spiegel-Verlags besitzen über die Mitarbeiter KG mehr als die Hälfte am Verlag und haben innerhalb des Verlags entsprechend viel Macht. Insofern könnte die Abwahl Mahlers durchaus richtungsweisend sein, zumal Gunther Latsch auf Seiten der Redaktion als Sieger der Wahl hervorgegangen ist. Das wiederum dürfte auf längere Sicht betrachtet womöglich auch Folgen für den künftigen Kurs des Hauses haben. Einem "Horizont"-Bericht zufolge lasse sich Latschs Wahl auch als Opposition gegen die bisherige KG-Spitze werten, die im vergangenen Jahr den vom Spiegel-Verlag und seinem Geschäftsführer Ove Saffe beschlossenen Sparkurs unterstützte.
In den Bereichen Verlag und Rechnungswesen gab es indes keinen Wechsel bei der Wahl der Geschäftsführer der Mitarbeiter KG des Spiegel-Verlags - allerdings auch keine Gegenkandidaten für Thomas Hass und Rainer Buss, die somit weiterhin ihren Posten behalten. Im Bereich Dokumentation setzte sich Anne-Sophie Fröhlich gegen Thomas Riedel durch, nachdem Jan Kerbusk nicht mehr zur Verfügung stand.