Last-Minute-Nominierung: Raab kann auf Grimme-Preis hoffen
Jahrelang wurde Stefan Raab in den deutschen Feuilletons kaum beachtet oder zerrissen. Für seinen vor einer Woche ausgetragenen Bundesvision Song Contest erntete der ProSieben-Entertainer erstmals fast ausnahmlos Lob von den Zeitungskritikern. Nun erreichte ihn zusätzlich noch eine frohe Botschaft aus Marl: Er ist nachträglich für den Adolf-Grimme-Preis nominiert worden.
Die Jury habe Raab für „die Entdeckung und Förderung von Musiktalenten“ durch „SSDSGPS - Ein Lied für Istanbul“ aufgestellt, teilte das Grimme-Institut in Marl mit. Durch diese Entscheidung solle das außergewöhnliche Projekt eines eigenen Ausscheidungswettbewerbs zur Ermittlung des deutschen Beitrags beim letztjährigen Eurovision Song Contest in Istanbul gewürdigt werden.
„SSDSGPS“ kann dabei als positive Gegenleistung zu „Deutschland sucht den Superstar“ gesehen werden, sagte der Juryvorsitzende Dieter Anschlag. Die Juroren, die vom 15. bis zum 17. Februar 2005 in Marl tagten, erweiterten mit dieser Nachnominierung das Grimme-Wettbewerbskontingent "Spezial" auf 17 TV-Spezialleistungen, von denen bis zu drei ausgezeichnet werden können. Für ProSieben dürfte die Freude besonders groß sein. Vor zwei Wochen wurde bereits die Comedy-Serie „Stromberg“ mit Christoph Maria herbst für den renommierten TV-Preis nachnominiert worden.
In der Kategorie „Spezial“ wurde darüber hinaus die bestehende Nominierung für die Drehbuch-Autorin Beate Langmaack („Polizeiruf 110“) erweitert. Nominiert sind nun auch Henry Hübchen und Uwe Steimle, die Hauptdarsteller der ARD-Krimiserie. Insgesamt sind in den Bereichen „Information und Kultur“, „Fiktion und Unterhaltung“ sowie „Spezial“ 60 Produktionen und TV-Leistungen für den Grimme-Preis nominiert. Bis zu 14 Preise können vergeben werden. Am 8. März werden die Gewinner in Düsseldorf bekannt gegeben. Zehn Tage später findet dann die Verleihung in Marl statt.