Die traditionsreiche Hamburger Lokalzeitung "Harburger Anzeigen und Nachrichten" wird zum 30. September 2013 eingestellt. Dies hat dem DJV Hamburg zufolge der Verlag am Donnerstag den Mitarbeitern mitgeteilt. Als Grund habe der Verlag, an dem auch die Axel Springer AG mit knapp 25 Prozent beteiligt ist, die seit Jahren rückläufigen Erlöse aus Verkauf und Anzeigen angegeben. Betroffen von der Schließung seien 32 festangestellte Mitarbeiter, darunter elf Journalisten, sowie zusätzlich elf Pauschalisten.

Die verkaufte Auflage lag im 1. Quartal bei nur noch 12.610 Exemplaren, 1999 waren es noch etwa doppelt so viele. "Mit der HAN stirbt ein Traditionsblatt, wieder wird die Hamburger Presselandschaft eintöniger", beklagt Marina Friedt, Vorsitzende des DJV Hamburg. "Wir fordern den Verlag auf, seiner sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, die mit viel Herzblut für das Bestehen ihrer Zeitung gekämpft haben, gerecht zu werden und den Verlust ihrer Arbeitsplätze finanziell gut abzufedern."