Wie fast am gesamten Programm von RTL, so ging auch an den morgendlichen Magazinen der Quotenrückgang der letzten Monate nicht spurlos vorbei. So holte "Punkt 9", das zwischen Wiederholungen der Soaps und "SOKO Familie" ohnehin etwas seltsam platziert wirkt, in den letzten Monaten bereits weniger als 15 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, rund fünf Prozentpunkte weniger als noch zwei Jahre zuvor. "Punkt 6" steht besser da, musste aber ebenfalls Federn lassen. Als Reaktion darauf wird RTL seine Infoschiene am Morgen umbauen. Entsprechende DWDL.de-Informationen bestätigte RTL inzwischen.

So soll die Sendezeit von "Punkt 6" um eine Stunde verlängert werden. Das Magazin wird dann immer von 6:00 Uhr bis 8:30 Uhr laufen. Voraussichtlich wird die Sendung dann auch einen neuen Namen bekommen. Danach geht es mit einer Wiederholung von "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" weiter. "Punkt 9" wird hingegen komplett aus dem Programm genommen. Unterm Strich wird RTL damit aber trotz der "Punkt 9"-Streichung täglich 30 Minuten mehr Informationsprogramm zeigen - und nähert sich mit der durchgehenden zweieinhalbstündigen Strecke stärker den Morgenmagazin-Konkurrenten von Sat.1 und ARD/ZDF an.

Doch damit nicht genug: Nachdem RTL wochentags mit "Punkt 12" weiterhin gut fährt, wollen die Kölner voraussichtlich ab November auch am Sonntag mit einem neuen Mittagsmagazin punkten. Unter dem Arbeitstitel "Unser Sonntag" entwickelt die "Punkt 12"-Redaktion derzeit ein neues Format, das dann zwischen 12 und 14 Uhr mit "aktuellen und unterhaltsamen Inhalten" die ganze Familie ansprechen soll. An Formel 1-Nachmittagen würde die Sendung entsprechend auf eine Stunde gekürzt. Als Moderator soll Wolfram Kons zum Einsatz kommen, der seit vielen Jahren die täglichen Frühmagazine von RTL präsentiert.

Bislang zeigt RTL am Sonntagmittag nur Serien-Wiederholungen oder Filme - mit in der Regel sehr überschaubarem Erfolg. Viel zu verlieren hat RTL also eigentlich nicht. Es ist die erste größe Änderung unter der Verantwortung des neuen RTL-Programmgeschäftsführers Frank Hoffmann - und mit einem Ausbau der Infostrecken um zweieinhalb Stunden pro Woche durchaus ein deutliches Zeichen.