Nachdem die Mediengruppe RTL Deutschland anders als der Konkurrent ProSiebenSat.1 Anfang des Jahres erklärt hatte, bis Ende 2014 aus der Verbreitung via DVB-T auszusteigen, gab es in dieser Woche die Rolle rückwärts. Als Grund für den ursprünglich geplanten Ausstieg hatte RTL neben den hohen Kosten auch die Tatsache angeführt, dass die Frequenzen nicht über das Jahr 2020 hinaus gesichert seien. Hier erhofft man sich bei der Mediengruppe RTL Deutschland von der Großen Koalition nun offenbar verbindliche Zusagen. Die RTL-Gruppe wolle ihre "Position in der Frage der digitalen terrestrischen Verbreitung noch einmal überprüfen und ausloten, ob wir nicht doch Möglichkeiten sehen, die Terrestrik fortzusetzen", so der für Medienpolitik zuständige Tobias Schmid.
Bei den Medienanstalten wurde diese Ankündigung positiv aufgenommen. Jürgen Brautmeier: "DVB‐T ist neben Kabel und Satellit ein wichtiger Weg, Programme in hoher digitaler Qualität zu verbreiten bzw. zu empfangen. Das sollte im Interesse der Zuschauer nicht aufs Spiel gesetzt werden." Er könne aber verstehen, dass ein Unternehmen genau prüfen müsse, ob sich eine Weiterverbreitung wirtschaftlich lohne: "Bei DVB‐T besteht tatsächlich die Gefahr, dass Kapazitäten nach 2020 nicht mehr für den Rundfunk erhalten bleiben, sondern für den Mobilfunk versteigert werden könnten. Umso mehr freue ich mich, dass jetzt wieder die Chance besteht steht, gemeinsam mit der Medienpolitik nach zukunftstauglichen Lösungen zu suchen, die die Interessen von Rundfunk und Mobilfunk berücksichtigen."
Auch der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor reagiert erfreut auf die Ankündigung der Mediengruppe RTL Deutschland: "Wir begrüßen, dass RTL seine Position zu DVB-T noch einmal überdenkt. Je mehr Sender auf den terrestrischen Verbreitungsweg setzen, desto besser. Für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer ist DVB-T ein einfach zu nutzender und günstiger Verbreitungsweg."