Mit "In aller Freundschaft" hat die ARD bereits eine seit Jahren erfolgreiche Krankenhausserie im Programm. Woche für Woche schalten rund sechs Millionen Zuschauer ein, um die Ereignisse in der Sachsenklinik zu verfolgen. Einen Innovationspreis wird es dafür allerdings kaum geben. Nun haben unter dem Arbeitstitel "Charité" die Dreharbeiten für eine historische Krankenhausserie begonnen. Die Autorinnen Dorothee Schön und Sabine Thor-Wiedemann recherchieren bereits seit vier Jahren für die Miniserie, die auf sechs Folgen mit jeweils 45 Minuten Länge angelegt ist.

Interessant ist dabei vor allem der Sendeplatz: Gezeigt werden soll die Serie im kommenden Jahr nicht etwa am Dienstagabend, sondern donnerstags im Ersten. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor hatte bereits Anfang Februar in der "Süddeutschen Zeitung" angekündigt, den Donnerstag für Serien öffnen zu wollen (DWDL.de berichtete). "Da wollen wir experimentieren, das wird unser neuer Serienplatz neben dem Dienstag. Wenn wir jetzt wirklich eine tolle Serie angeboten bekommen, dann finden wir auch einen Platz. Es gibt ja kein Verbot, uns intelligente, gut gemachte Serien anzubieten."

Mit "Charité" soll das Genre Krankenhausserie hierzulande erstmals historisch erzählt werden. Im Mittelpunkt steht das berühmteste Krankenhaus der Welt, die Charité, mit der Entstehung der modernen Medizin und ihren großen Entdeckungen in der Zeit von 1890. Hier spiegelt sich zugleich die wilhelminische Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren enormen Umwälzungen. Protagonisten sind neben fiktiven Figuren von Schwestern, Patienten und Studenten auch historische Forscher und Ärzte, wie die Nobelpreisträger Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich, die dort zeitgleich gewirkt haben.

Die Serie wird aus der Perspektive eines angehenden Arztes erzählt, der an der Charité studiert, und einer jungen weiblichen Protagonistin, die als Patientin an die Charité kommt, ihre Behandlungskosten als Schwester abarbeiten muss und schließlich ihre Leidenschaft für die Medizin entdeckt. Es handelt sich dabei um eine Produktion der UFA Fiction. Die Prouzenten sind Nico Hofmann und Benjamin Benedict.