"Wir weisen die Anschuldigungen zurück", mit dieser lapidaren Aussage hat sich Leifs Anwalt Alfred Dierlamm am Donnerstag in der "Süddeutschen Zeitung" zu Wort gemeldet. Genauere Angaben macht Dierlamm nicht. Gute Nachrichten für Thomas Leif kommen unterdessen vom SWR. Der Sender will sich laut "SZ" derzeit nicht zur Zukunft seines Chefreporters äußern. Noch sei nicht einmal entschieden, ob das Gericht überhaupt ein Hauptverfahren eröffne. Bis dahin werde es deshalb keinerlei Maßnahmen des Senders geben. 

Am vergangenen Wochenende berichtete der "Focus", dass die Staatsanwaltschaft Wiesbaden Anklage gegen den ehemaligen Chef des Netzwerk Recherche erhoben habe (DWDL.de berichtete). Ihm wird Betrug in vier Fällen in einer Gesamthöhe von etwa 65.000 Euro vorgeworfen. Nun muss das Gericht klären, ob es zu einer Verhandlung kommt.

2011 hatte das Netzwerk Recherche selbst bekannt gegeben, Förderanträge mutmaßlich zu hoch angesetzt zu haben. Leif trat daraufhin von seinem Posten als Vorsitzender des Netzwerks zurück und die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf. Das Netzwerk Recherche erstattete der Bundeszentrale für Politische Bildung damals vorsorglich 75.000 Euro.