So überraschend die Meldung im Dezember 2013 kam, Sky wolle Plazamedia von Constantin übernehmen, so überraschend kam im Mai auch das Aus des Deals. So wollte Constantin damals Aufträge von Sport 1 bei Plazamedia unterbringen, wurde sich über die Details jedoch nicht mit Sky einig. Beim Bezahlsender reagierte man verschnupft und erklärte, dass man die Kündigung für unwirksam halte. Darauf pocht Sky-Aufsichtsratchef James Murdoch nun zwar nicht mehr, er hofft aber weiterhin auf einen Abschluss.
"Eine Übernahme wäre sinnvoll, da Plazamedia die Bundesliga für uns produziert. Ich hoffe, wir schaffen es noch, den Deal abzuschließen", sagt Murdoch im Interview mit dem "Handelsblatt". Falls die Übernahme doch scheitere, müsse sich Sky überlegen, wie man künftig die Sportprogramme selbst produziere. "Kurzfristig gibt es aber keinen Zeitdruck", betont Murdoch. Gerüchten zu einem möglichen Abgang von Sky-Chef Brian Sullivan erteilt er eine Absage: "Da ist nichts dran. Wir sind gerade dabei, Brians Vertrag zu verlängern."
Im Mai hat Sky erstmals ein Bundesliga-Spiel in Ultra-HD übertragen. Brian Sullivan schwärme damals, dass der Tag näher rücke, an dem alle Kunden in den Genuss des hochauflösenden Bildes kommen werden. Murdoch sieht das ähnlich und sagt im "Handelsblatt": "Ich glaube, dass Ultra HD viel schneller auf dem Massenmarkt verfügbar sein wird als seinerzeit HD. Und kurz danach wird Ultra Standard sein."
Das Wachstum in Deutschland sei laut Murdoch noch lange nicht am Ende. Vor allem wenn man nach Großbritannien blicke, wo BSkyB mehr als zehn Millionen zahlende Kunden hat, könne man erkennen, dass es in Deutschland noch Wachstumspotenzial gäbe. Murdoch: "In Deutschland haben wir unser Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Obwohl noch viel Arbeit vor uns liegt, sehe ich bei der Abonnentenzahl keine Grenze nach oben. Das ist lediglich eine Frage der Zeit. Unser Unternehmen wächst kräftig. Wenn wir Kurs halten, gibt es keinen Grund, warum wir nicht auch in Deutschland eines Tages zehn Millionen oder sogar noch mehr Kunden haben könnten."
Zehn Millionen Kunden oder mehr - das klingt fantastisch für Sky Deutschland, ist aber freilich Zukunftsmusik. Zuletzt freute man sich in der Unterföhringer Konzernzentrale über etwas mehr als 3,7 Millionen Abonnenten (DWDL.de berichtete).
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