MDR-Intendantin Karola Wille hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Sender zukunftsfähig zu machen. "Es geht darum, das Multimediahaus MDR zukünftig nach Inhaltekompetenzen zu strukturieren und nicht länger nach technischen Verbreitungswegen", sagte Wille und hat dabei den Segen des Rundfunkrats. Dessen Vorsitzende Gabriele Schade bezeichnete die eingeleitete Neuausrichtung als "konsequente Reaktion auf das veränderte Nutzungsverhalten der Menschen. Sie wollen selbst entscheiden, wann, wo und wie sie Informations-, Kultur- und Unterhaltungsangebote abrufen".

Um diesem Ziel näherzukommen, soll ein neues trimediales Informationsressort in der Gesamtverantwortung des Fernsehdirektors entstehen. Zudem ist ein trimediales Kulturressort geplant, das beim Hörfunkdirektor angesiedelt sein soll. Darüber hinaus sollen auch ein Jugend-Angebot sowie ein Ressort für die Bereiche Wissen, Bildung und Medienkompetenz trimedial geplant werden. In den Ressorts werden jeweils Redaktionsmitglieder aus Hörfunk, Fernsehen und Telemedien unabhängig von bisherigen Strukturen unmittelbar zusammenarbeiten.

Parallel zu diesen neuen Organisationsmodellen werden sich auch die drei Landesfunkhäuser des MDR in Dresden, Magdeburg und Erfurt trimedial weiterentwickeln und eng mit den neuen Ressorts vernetzen, hieß es von Seiten des Senders. Viel Trimedialität also beim MDR - doch wie genau all das umgesetzt werden soll, ist aktuell noch nicht ganz klar. In den nächsten Monaten wollen sich die Verantwortlichen daher etwa mit der Organisation auseinandersetzen. Dabei sei es besonders wichtig, die Beschäftigten und die Personalvertreter einzubeziehen, erklärte MDR-Intendantin Wille. Sie versprach unter anderem eine "ständige kommunikative Begleitung der Neuausrichtung".