Was DWDL.de bereits vor über zwei Wochen meldete, hat Watchever nun auch offiziell gemacht: Mit Karim Ayari bekommt das Video-Portal einen neuen Geschäftsführer. Er löst die Watchever-Mitbegründer Stefan Schulz und Sabine Anger ab, die seit Anfang vergangenen Jahres als Geschäftsführer fungierten. Sie werden das Unternehmen zum Monatsende verlassen, erklärte Watchever am Freitag. Offenbar hatte es einen Streit über die Zukunftsfpläne gegeben: Watchever bestätigte "unterschiedliche Auffassungen zur zukünftigen Ausrichtung" und sprach zugleich von einer "einvernehmlichen Lösung".

Bereits im Juni hatte es Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Watchever gegeben. Verschiedene Medien hatten damals berichtet, dass sich der Mutter-Konzern Vivendi zurückziehen will und sich auf der Suche nach einem Käufer befindet. Laut "Les Echos" soll man im Jahr 2013 66 Millionen Euro Verlust eingefahren haben - offenbar mit steigender Tendenz. Dass der neue Geschäftsführer von Vivendi kommt, überrascht daher kaum. Watchever war 2013 mit einigem Getöse gestartet, konnte seither aber offensichtlich nicht so viele Kunden gewinnen, wie man sich das ursprünglich erhoffte.

Auch von der vor knapp einem Jahr angekündigten Serien-Eigenproduktion ist inzwischen nichts mehr zu hören. Es gebe derzeit nichts Neues dazu zu sagen, hieß es kürzlich auf DWDL.de-Nachfrage. Wenn es etwas zu kommunizieren geben sollte, würde man sich melden. Die Konkurrenz ist in diesem Punkt schon weiter - und mit Netflix befindet sich inzwischen auch ein weiterer schlagkräftiger Gegner auf dem deutschen Markt. Das Unterfangen, Watchever doch noch auf die Erfolgsspur zu führen, wird dadurch ganz sicher nicht leichter.

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