Schmidt in der Kritik: "Besserer Kaufmann als Kabarettist"
Wochenlang wurde vor dem Start der neuen ARD-Sendung mit Harald Schmidt Ende des vergangenen Jahres auch dank Unterstützung der "Bild"-Zeitung öffentlich über die hohen Summen diskutiert, die die ARD Schmidt für seine zwei wöchentlichen Shows bezahlt. Der sichere Hafen ARD wurde so also schon vor dem Ablegen zur ersten Sendung bzw. Fahrt ungemütlich.
Kaum ist die Diskussion um die Finanzierung und die geplante dritte Sendung pro Woche aus den Medien, legte die "FAZ" mit einer inhaltlichen Kritik an Schmidts vermeintlicher Belanglosigkeit nach. Im "Kölner Stadt-Anzeiger" legte Medienwissenschaftler Dietrich Leder, Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln, jetzt noch einmal drauf.
„Einen Teil seines Gehaltes könnte Schmidt vielleicht in noch mehr Co-Autoren investieren“, sagte Leder der Zeitung. Die hohe Gage des LateNight-Zynikers hält der Medienwissenschaftler für vertretbar. „Schmidt ist sich seines Marktwertes bewusst. Mitunter ist er vielleicht ein besserer Kaufmann als Kabarettist. Tatsächlich fehlt der ARD ja alles, was halbwegs zum Schmunzeln oder Lachen ist“, so Leder.
Eine Mitschuld am mangelnden Erfolg der Sendung hätten auch die unregelmäßigen Sendetermine in der ARD. Leder: „Wenn ich einen Mann wie Harald Schmidt verpflichte, darf ich nicht so dumm sein, ihn mittwochs und donnerstags um 23 Uhr einzusetzen. Das ist ein Un-Termin, den die ARD gewählt hat.“