Vor zwei Jahren wurde die britische Serie „Broadchurch“ ein Überraschungserfolg auf der Insel. Die Serie mit David Tennant und Olivia Colman als Ermittler-Duo in den Hauptrollen erzählt von den Ermittlungen nach dem Tod eines elfjährigen Jungen in der Küstenstadt Broadchurch. Eine nur scheinbar idyllische Kleinstadt voller Lügen und Geheimnisse gerät aus den Fugen. Die durchgehend erzählte Handlung der ITV-Serie zog die Briten in ihren Bann und begeisterte Kritiker.



Im August 2013 wurde bekannt: ProSiebenSat.1 hat sich umfangreiche Rechte an der Serie gesichert, darunter die Möglichkeit, die Serie via Video-on-Demand, Pay-TV und Free-TV auszustrahlen. Ein Jahr lang tat sich daraufhin jedoch nichts, zumindest nicht in Deutschland. Bei unseren Nachbarn in Österreich wiederum zeigte ProSiebenSat.1 die Serie schon im März/April 2014. Doch bei uns wurde im Sommer vergangenen Jahres weiter vertröstet: Sat.1 kündigte die britische Produktion als  Programm-Highlight der neuen TV-Saison an.

Doch erneut hat sich bis heute nichts getan. Während in Großbritannien jetzt die zweite Staffel startet, gilt „Broadchurch“ bei uns weiterhin als verschollen. Noch wundersamer als ein fehlender Ausstrahlungstermin im Free-TV ist die Tatsache, dass bislang weder Pay-TV noch die eigene VoD-Plattform Maxdome genutzt wurde, um „Broadchurch“ schon einmal vorab zu zeigen. Besonders für Maxdome ist es wenig hilfreich, exklusive Programme im Giftschrank zu lagern.

Während Amazon und Netflix über Eigenproduktionen und internationale Ausspielung punkten können, hätte Maxdome schließlich den Wettbewerbsvorteil, an eine TV-Gruppe angeschlossen zu sein - wenn man ihn nutzen würde. So bremst ProSiebenSat.1 jedoch sein VoD-Angebot zum Schutze der linearen Programme aus - und lässt deutsche Fernsehzuschauer unverständlicherweise immer länger auf eine herausragende Fernsehserie warten.