Zehntausende Menschen gehen Woche für Woche in Dresden auf die Straße, weil sie sich um eine angebliche "Islamisierung des Abendlandes" sorgen. Über Pediga ist seither viel gesprochen worden, mit Pegida dagegen kaum - was auch daran liegt, dass die Anhänger bislang schlicht nicht mit der vermeintlichen "Lügenpresse" reden wollten. So gesehen verspricht die kommende Ausgabe des ARD-Talks "Günther Jauch" durchaus seltene Einblicke: Erstmals wird sich mit Katrhrin Oertel nämlich ein Mitglied des Pediga-Organisationsteams der Diskussion stellen.
Oertel wird am Sonntag ab 21:45 Uhr im Ersten bei Günther Jauch zusammen mit CDU-Politiker Jens Spahn, dem ehemaligen Bundestags-Präsidenten Wolgang Thierse (SPD) und dem stellvertretenden AfD-Parteichef Alexander Gauland diskutieren. Daneben nimmt auch Frank Richter, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, an der Sendung teil. Inhaltlich soll es um Ziele und Absichten von Pegida gehen, aber auch um die Frage, ob die Demonstranten zu Unrecht der Fremdenfeindlichkeit bezichtigt werden oder ob Pegida tatsächlich Ausdruck eines Rechtsrucks in der Gesellschaft ist.
Man darf also gespannt sein, ob es Jauch gelingen wird, die richtigen Fragen zu stellen - und inwieweit es die Redaktion schafft, den von Pegida-Demonstranten immer wieder geäußerten "Lügenpresse"-Vorwurf zu widerlegen. Es ist ein in mehrerlei Hinsicht heikles Unterfangen, das zugleich jedoch die große Chance des Dialogs bietet. Produziert wird der Polittalk von Günther Jauchs Produktionsfirma i&u.