Anlass für den Rückzug aus Frankreich ist nach Angaben des Unternehmens das Auslaufen mehrerer Lizenzverträge. In neue Verhandlungen wollte man keine große Mühe mehr investieren, nachdem Zattoo dort ohnehin nur über eine sehr überschaubare Kundenbasis verfügte. So fand sich nur eine niedrige vierstellige Zahl an Kunden für das in Frankreich rein kostenpflichtige Angebot. Ein Stellenabbau ist mit der Entscheidung nicht verbunden.

Ganz anders laufen die Geschäfte in Deutschland und der Schweiz, wo die Einstiegsbarriere dank eines kostenlosen Basis-Angebots auch geringer sind: Nach eigenen Angaben verzeichnete Zattoo im Jahr 2014 über zwei Millionen Neuregistrierungen. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer wurde im Vergleich zum Vorjahr nach eigenen Angaben um 30 Prozent gesteigert, gleichzeitig wuchs die Anzahl zahlender Nutzer um 45 Prozent. Geholfen hat dabei, dass Zatto in Deutschland im Jahr 2014 mehr als ein Dutzend weitere Sender ins Angebot aufgenommen hat. Dazu kamen technische Neuerungen.

"In den letzten Jahren hatten wir die Aktivitäten unseres Teams bewusst auf die Schweiz und Deutschland fokussiert. Dadurch ist es uns gelungen, stark zu wachsen und dabei Zattoo zu einem profitablen Unternehmen zu entwickeln", sagt Nick Brambring, CEO von Zattoo. "Angesichts weiterhin großer Wachstumspotenziale im deutschsprachigen Raum halten wir an dieser Ausrichtung fest. Gleichzeitig beobachten wir die Entwicklungen in anderen Ländern sehr genau, um dort zur richtigen Zeit aktiv zu werden."

Weiter auf internationale Expansion setzt Zattoo unterdessen bei seinem B2B-Geschäft. Seit drei Jahren betreibt der Internet-Pionier die TV-Plattformen einer zunehmenden Anzahl von Kabel- und IPTV-Anbietern sowie OTT-Plattformen. Als Kunden hat man unter anderem die Telecom Liechtenstein, die Post Luxembourg und den führende maltesische Telekommunikationsanbieter Melita gewonnen.