Als Kurt Krömer Ende 2014 angekündigt hat, sich vorerst aus dem TV-Geschäft zurückzuziehen, war das eine große Überraschung (DWDL.de berichtete). Auch bei seinem Sender, dem RBB, war man offenbar nicht auf seinen Abschied vorbereitet. Nun hat RBB-Intendantin Dagmar Reim im Interview mit dem "Tagesspiegel" verraten, wer den freigewordenen Platz von Krömer einnehmen wird: Dieter Nuhr. Der Kabarettist ist keine sehr überraschende Lösung, gehört er doch jetzt schon zu den bekanntesten Gesichtern der Branche. 

Nuhr soll ein neues Format bekommen, das er insgesamt sechs Mal im Jahr präsentiert. "Er wird Comedians, Poetry Slammer und Kabarettisten einladen", so Reim. Allerdings soll es sich dabei um eher unbekannte Gesichter handeln, die Künstler sind zudem alle jünger als 30 Jahre. Das Format, das voraussichtlich im Oktober an den Start gehen soll, unterscheidet sich also in wesentlichen Zügen von "Nuhr im Ersten". 

Für die Zukunft hat sich Reim vorgenommen, den Sender journalistisch besser aufzustellen. "Wir wollen uns in allen Formaten journalistisch verbessern", sagt die Intendantin. Das könnten auf der einen Seite mehr Exklusiv-Geschichten in der "Abendschau" sein. Auf der anderen Seite zähle für sie dazu aber auch, weniger erwartbare Formate zu zeigen. Stichwort Verjüngung. "Verjüngung heißt aber auch: Behutsam sein und nicht radikal", sagt Rehm und verweist auf die "Abendschau", wo es keinen radikalen Umbau geben soll. 

Auf die, im Vergleich zu den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern, angesprochenen niedrigen Quoten, stellt Reim wenig überraschend fest: "Die Quote ist nicht unser einziger Maßstab". Sie sei beispielsweise stolz auf einen Themenabend zum 70. Jahrestag der Ausschwitz-Befreiung. Während viele andere Sender Karnevalssendungen zeigten, setzte der RBB auf vergleichsweise harte Kost. "Die Quote war katastrophal. Ich sage aber: Wie müssen so etwas machen." Die Mehreinnahmen, die durch den Rundfunkbeitrag entstehen und derzeit auf Sperrkonten lagern, sollen laut Reim am besten in die Beitragsstabilität gesteckt werden. "Das fände ich, wenn ich es mir aussuchen könnte, gut."

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