RTL sucht den Superstar – und keiner will es werden?
Nach viel Kritik von Werbetreibenden und einer Abfuhr der Zuschauer bei fast allen neu gestarteten Formaten, muss RTL in der kommenden Saison wieder Fahrt aufnehmen, um weiter als Marktführer vor der Konkurrenz bleiben. Meldungen über mangelndes Interesse an der ohnehin schon mutigen dritten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" passen da gar nicht in die Vorbereitungen der Kölner für die kommende TV-Saison.
Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet über „dramatisch niedrige“ Rückläufe bei den wochenlangen Casting-Aufrufen und beruft sich dabei auf „führende Sendermitarbeiter“. Auch der Plattenfirma SonyBMG sei dem Bericht zufolge aufgefallen, dass sich nur noch "absolut Talentlose" bewerben. Bei dem Label denkt man deshalb angeblich bereits darüber nach, auf den bestehenden Vertrag mit RTL zu verzichten und den Sieger der dritten Staffel einer anderen Plattenfirma zu überlassen.
RTL-Sprecher Wolfram Kons dementierte gegenüber dem „Spiegel“ Probleme bei der „Superstar“-Vorbereitung: "Die Anzahl der abgefragten Bewerbungsbögen hat nach Bekanntgabe der neuen Jury und Moderatoren in den letzten Tagen massiv zugenommen, wir sind schon vor dem Ablauf der Frist auf dem Niveau der ersten Staffel", so Sendersprecher Wolfram Kons.
Pünktlich zum Erscheinen des aktuellen „Spiegel“ verbreitete RTL am Sonntag auch eine Pressemitteilung. Demonstrativer Titel: „Ansturm auf Castings beginnt“. Immerhin: Jörg Hellwig, Senior Vice President SonyBMG Deutschland, betont ausdrücklich seinen Glauben an die Sendung. „Wir rechnen fest mit dem wirtschaftlichen und musikalischen Erfolg der neuen Show. Wir sind überzeugt, dass es noch viele unentdeckte Talente in Deutschland gibt und werden mit den führenden deutschen Produzenten Konzepte und Songs für sie erarbeiten“, so Hellwig.