Mit mehr als fünf Millionen Zuschauern zählte "Familie Dr. Kleist" in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Fernsehserien des Landes. Doch nun denkt die ARD überraschend darüber nach, die Serie künftig nicht mehr in der Primetime auszustrahlen. "Es gibt tatsächlich Überlegungen in der ARD, die Serie 'Familie Dr. Kleist' vom Dienstagabend in den Vorabend zu verlegen", bestätigte der Sender gegenüber dem Branchendienst "Kontakter".
Dem Bericht zufolge soll die Produktionsfirma Polyphon ab Herbst zwei Blöcke mit jeweils acht Folgen drehen - das wären unterm Strich drei Folgen mehr als bei den bisherigen Primetime-Staffeln. Mit einer Platzierung am Vorabend könnten gleich zwei Probleme des Ersten gelöst werden: Einerseits würde der quotenschwache Vorabend mit hoher Wahrscheinlichkeit von der hohen Popularität der Serie profitieren - ähnlich wie das bereits der Ableger von "In aller Freundschaft" erfolgreich vormachte.
Und ganz nebenbei wäre am Dienstagabend Platz für neue Serien-Stoffe, die dann auch ein jüngeres Publikum ansprechen könnten. Bestes Beispiel ist die Krimiserie "Mord mit Aussicht", die dem Ersten mit ihrer wesentlich unkonventionelleren Erzählweise durchweg zweistellige Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen bescherte. Für Schauspieler Francis Fulton-Smith, der den Dr. Kleist verkörpert, wäre es bereits die zweite Vorabend-Rolle: Ende vergangenen Jahres war er zusammen mit Mariella Ahrens bereits in der Serie "Ein Fall von Liebe" in der vermeintlichen "Todeszone" im Einsatz. Die Quoten waren allerdings eher mäßig.