Am Mittwochabend verkündete die ARD über die "FAZ", dass Xavier Naidoo im kommenden Jahr beim Eurovision Song Contest antreten wird. Nicht mal drei Tage später folgte dann nach massiver Kritik in sozialen Netzwerken aber auch großen Medien der Rückzieher. "Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht. Wir haben das falsch eingeschätzt", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber vom NDR, der den ESC innerhalb der ARD verantwortet.

Angesichts des verheerenden Echos gehen inzwischen auch Erste innerhalb der ARD auf Distanz. So lässt Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, via "Welt am Sonntag" wissen, dass er und der Rest der ARD gar nicht in die Naidoo-Entscheidung involviert gewesen seien, sondern die Verantwortung dafür allein beim NDR liege.

Herres kritisiert dabei nicht die Entscheidung für Naidoo direkt, sondern vor allem den Alleingang des NDR. So habe Naidoo "mehrfach Äußerungen getätigt, die man nicht gutheißen kann und missbilligen muss" - ob ihn das für eine Teilnahme am ESC disqualifiziere, hätte daher im Vorfeld kontrovers diskutiert werden müssen. "Ich hätte es begrüßt, wenn diese Diskussion ARD-intern hätte geführt werden können, bevor mit der Nominierung Fakten geschaffen wurden. So ist das alles sehr unglücklich gelaufen."

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