Die Aufregung um die inzwischen wieder zurückgezogene Nominierung von Xavier Naidoo für den Eurovision Song Contest hat sich gerade gelegt, da befasste sich nun auch der NDR-Rundfunkrat noch einmal mit dem Vorgang, der auch innerhalb der ARD für einigen Streit gesorgt hatte. Der Rundfunkrat kritisierte das Verfahren des Senders, begrüßte aber, dass sich NDR-Intendant Lutz Marmor in der vergangenen Woche für eine Beteiligung des Publikums an der Auswahl des Interpreten ausgesprochen hat, der für Deutschland im kommenden Jahr beim ESC antreten wird.

"Mit der Revision seiner Entscheidung hat der NDR eine lang anhaltende Debatte vermieden, die weit jenseits des musikalischen Kerns des ESC gelegen hätte", sagte die Rundfunkrats-Vorsitzende Dagmar Pohl-Laukamp. "Das Angebot des Intendanten, konzeptionelle Überlegungen zum ESC künftig auf eine breitere Basis zu stellen und ARD-intern für eine bessere Information zu sorgen, unterstützt das Gremium." Auch die von Marmor geäußerte Absicht, die jungen ARD-Radioprogramme stärker einzubeziehen, stießen auf Zustimmung. So weit war man allerdings auch schon vor einigen Jahren, als die Radiohörer bei der Vorentscheidung gesonderte Punkte vergeben durften.

Befassen musste sich der Rundfunkrat aber auch mit dem lieben Geld. Der Wirtschaftsplan 2016 wurde genehmigt, der ein Defizit in Höhe von 3,7 Millionen Euro vorsieht. "Auch der NDR-Wirtschaftsplan 2016 ist von Sparanstrengungen geprägt. Durch Umschichtungen ermöglicht er aber auch, das Programm an einigen Stellen gezielt zu verstärken“, erklärte Intendant Lutz Marmor.

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