Die Kritiker an seinen "Tatort"-Filmen beschimpfte Til Schweiger in einem seiner berüchtigten Facebook-Postings als "Trottel", anderen "Tatort"-Machern warf er vor, das "Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen" zu verschwenden. Gegenüber der "Bild" beteuert er nun aber, "überhaupt nichts böse gemeint" zu haben, sondern dass er vielmehr nur die Arbeit seines Regisseurs Christian Alvart loben wollte. Nur ein kleines Zugeständnis macht er: "Vielleicht hätte ich 'Trottel' durch ahnungslos ersetzen können. Das wäre pietätvoller gewesen."

Über die Quotenentwicklung und die Gründe dafür äußert sich Schweiger im weiteren Verlauf aber reflektierter, als es sein Facebook-Posting vermuten ließ. Die Zuschauerzahlen seien zwar toll und keinesfalls ein Desaster, er räumt aber ein, dass es nicht das sei, wofür man angetreten sei. Anspruch sei gewesen, einen Rekord aufzustellen. "Gemessen an dem, was wir uns gewünscht haben und an unserer Erwartungshaltung, war die Einschaltquote eine ganz klare gelbe Karte."

Als Grund dafür führt er unter anderem an, dass "zumindest die letzten beiden Teile zu gewalttätig angefangen" hätten - einmal mit Waterboarding, einmal mit einer Geiselnahme in der "Tagesschau". Man müsse akzeptieren, dass viele Menschen "keine Lust auf gewalttätige Filme" hätten. "Daraus muss man seine Lehren ziehen. Entweder machen wir auf Teufel komm raus so weiter, oder wir ändern was." Gelegenheit dazu gäbe es: Mit dem schon im Februar startenden Kino-"Tatort" wird die Geschichte um Firat Aslan zu Ende erzählt, danach besteht noch ein Vertrag über drei weitere Filme, in der dann Raum für neue und anders erzählte Geschichten wäre.

Weitere Ursachen für den Quotenrückgang von über zwölfeinhalb Millionen Zuschauern beim Ersten bis zu 7,69 Millionen Zuschauern beim vierten Film sieht er auch in der Programmplanung. Generell habe die Verschiebung infolge der Paris-Attentate den Quoten nicht geholfen. Er hätte anders gehandelt, könne die Entscheidung aber nachvollziehen. Als "albern" bezeichnete er hingegen, dass die ARD darauf bestanden habe, zwischen der echten "Tagesschau" und der "Tagesschau"-Geiselnahme im Film den "Tatort"-Vorspann zu senden. Kritik übte er zudem am Konfrontationskurs, den Das Erste seit einigen Jahren mit dem Neujahrs-"Tatort" gegen das "Traumschiff" fährt: "Im Endeffekt haben sich der 'Tatort' und das 'Traumschiff' gegenseitig die Quoten weggenommen. Darüber kann sich keiner freuen."

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