Ende 2015 ist Autor Matthias Matussek von seiner Tätigkeit bei der "Welt am Sonntag" vollständig entbunden worden. Grund war eine stark herabsetzende Äußerung, die angeblich soll ("durchgeknalltes Arschloch") gegenüber dem damaligen Chefredakteur Jan-Eric Peters gefallen sein soll. Auslöser des Streits war ein umstrittendes Posting zum Terroranschlag von Paris. Nun sollen sich die beiden Parteien wieder vertragen, wie Matusseks Anwalt Joachim Steinhöfel auf seiner Facebook-Seite verkündet: Der Springer-Verlag und Matussek haben ihre arbeitsrechtlichen "Differenzen mit einem Vergleich beigelegt", wie es heißt. Matussek freue sich "in Zukunft weiterhin für die 'Welt am Sonntag' tätig zu sein". 

Weitere Details nennt Steinhöfel nicht. So lässt er etwa im Dunkeln, wie die weitere Rolle Matusseks aussieht und ob seine Tätigkeit zeitlich begrenzt sein wird. Deutlich distanzierter äußert sich eine Sprecherin von Axel Springer gegenüber DWDL.de: "Der Streit ist beendet. Es gibt kein Vertragsverhältnis mehr zwischen Axel Springer und Matthias Matussek. Damit ist er freier Autor und kann seine Texte allen Medien anbieten, inklusive WeltN24."

Dem Vernehmen nach stehe fest, dass Matussek bei Axel Springer kein "Blattverbot" haben werde. Zumindest anzuzweifeln ist allerdings, ob Matussek weiterhin tatsächlich in der "Welt am Sonntag" stattfinden wird, denn über die Annahme von Themen freier Redakteure entscheidet die Redaktion im Einzelfall. Dass sich die Parteien außergerichtlich einigen würden, ist indes keine Überraschung. Nach all den Vorkommnissen dürfte es nicht im Interesse Axel Springers gewesen sein, den Streit öffentlich weiterzuführen.

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