Als "erschöpft und müde" charakterisierte Thomas Schreiber, der den Unterhaltungsbereich innerhalb der ARD koordiniert, den Musikpreis "Echo", dessen Verleihung Das Erste seit 2009 im Programm hatte. "Wenn Musiker, für die der Preis vergeben wird, sich mehr Zuspruch davon versprechen, dass sie auf der Bühne 'ihren' Preis dissen und schlecht machen, wie kann der Zuschauer zuhause Spaß daran haben?", so Schreiber in einem Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

Da die Veranstalter - also die Deutsche Phono-Akademie - ihm auch keine inhaltliche Perspektive für eine größere Relevanz haben aufzeigen können, werde man die Verleihung im kommenden Jahr auch nicht mehr übertragen, so Schreiber. Aus Quotensicht sprach eigentlich nichts dagegen, den "Echo" weiter zu zeigen. Zwar war die Gesamt-Zuschauerzahl überschaubar, bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil mit 11,9 Prozent aber auch in diesem Jahr bei mehr als dem Doppelten des Senderschnitts - und auch nicht allzu weit unter denen Werten der vergangenen Jahre.

Die Verleihung von Burdas "Bambi" wird man hingegen weiterhin im Programm haben - es werde 2017 aber auch die einzige Preisverleihung sein. Generell müsse aber jeder Preis Jahr für Jahr seine Attraktivität und Relevanz aufs Neue unter Beweis stellen. Schreiber: "Vor 30 oder 40 Jahren konnten Preise Strahlkraft entwickeln, wenn sie Stars versammelten – heute kannst Du Deinen Stars auf Twitter oder Facebook folgen. Die Herausforderung für jede Preisverleihung ist die Frage 'Warum muss ich das heute Abend einschalten?', und da schneidet der Bambi im Vergleich nicht so schlecht ab."

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