Bereits Anfang 2014 hat die ARD angekündigt, das Geiseldrama von Gladbeck verfilmen zu wollen. Erst im vergangenen Sommer begannen dann auch die Dreharbeiten, diese sind mittlerweile abgeschlossen. Grund für die Verzögerung waren eine intensive Recherche zu dem Fall und eine Klage des damaligen Geiselnehmers Hans-Jürgen Rösner. Er wollte nicht, dass sein Name mit der Tat nochmals in Verbindung gebracht wird. Sein Anwalt fürchtete um die Wiedereingliederung Rösners in die Gesellschaft.


Nun sind alle juristischen Scharmützel rund um "Gladbeck" aus dem Weg geräumt: Rösner ist mit seinen Klagen gescheitert und will auch nicht weiter gegen den Film vorgehen. Eine Verfassungsklage kommt derzeit nicht infrage, das hat sein Anwalt nun gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) erklärt. Zuletzt scheiterte Rösner mit einer Beschwerde gegen die Ablehnung einer einstweiligen Verfügung sowie mit einem Befangenheitsantrag.

Im Mittelpunkt des Fernsehfilms sollen aber nicht die eigentlichen Geiselnehmer stehen, sondern die Medien und die Frage, wie sie mit dem Fall umgegangen sind - denn nur durch diese wurden die Täter zu wahren Medienstars, die letztlich für den Tod von drei Menschen verantwortlich sind. Im August 1988 kam es in Gladbeck zu einem Banküberfall mit anschließender Geiselnahme. Journalisten vor Ort mischten sich in die Sache ein, einer von ihnen stieg sogar zu den Geiselnehmern ins Auto und lotste sie zur Autobahn. 1998 wurde das Ereignis unter dem Titel "Wettlauf mit dem Tod" schon einmal verfilmt. "Gladbeck" ist eine Produktion von Ziegler Film in Koproduktion mit ARD Degeto und Radio Bremen für Das Erste.