Als Facebook vor einem Monat angekündigt hat, Fake News mit der Hilfe von deutschen Medien bekämpfen zu wollen, hat sich das soziale Netzwerk einige Absagen aus der deutschen Medienlandschaft abgeholt. Zuletzt  winkten ARD und ZDF ab und kündigten eigene Projekte an. "Wir sind nicht die Korrektureinheit für Facebook", sagte etwa ARD-Chefin Karola Wille (DWDL.de berichtete). Laut "Spiegel Online" haben noch einige weitere Medien Facebook abgesagt, etwa die Springer-Titel "Bild" und "Welt" sowie n-tv und die dpa. Bei "Focus Online" ist man aber offenbar sehr an dem Projekt interessiert.


Und so berichtet "Spiegel Online", dass "Focus Online" demnächst Lügen bei Facebook ermitteln soll. Das ist insofern interessant, weil Burdas Knallportal bislang nicht unbedingt durch seriösen Journalismus aufgefallen ist. Immer wieder steht "Focus Online" in der Kritik, zuletzt durch den Mitbewerber "Bild", der "Focus Online" vorwarf, Inhalte zu stehlen und deshalb nun auch vor Gericht zieht. "Focus Online" ist das Paradebeispiel einer auf Klicks optimierten Webseite: Gute Zahlen, aber ein Ruf, unter dem man kaum noch Limbo tanzen kann.

Laut "Spiegel Online" könnte auch "Zeit Online" Fakten bei Facebook checken. Beide Medien wollten das gegenüber dem Portal zwar nicht bestätigen, bei "Focus Online" bestätigt man aber "die grundsätzliche Bereitschaft einer Teilnahme". Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Von der "Zeit" heißt es: "Wir prüfen das derzeit." Und so sucht Facebook weiter nach geeigneten Medienpartnern für das vor einem Monat angekündigte Factchecking-Projekt.