Im vom Dschungelcamp geprägten Januar lag RTL in unserem Frische-Index, für den wir einmal im Monat den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren bei den acht Vollprogrammen in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht auswerten, noch vorne - ohne den Dschungel ging's nun erwartungsgemäß wieder ein Stück nach unten. Knapp drei Viertel des Abendprogramms bestritt RTL aber weiter mit frischer Ware, unter den Privatsendern lag der Kölner Sender damit erneut vorn. Ganz oben findet sich nun aber wieder das ZDF vor dem Ersten.

Nachdem sich im Januar insbesondere viele Privatsender angesichts der ohnehin übermächtigen Dschungel-Konkurrenz noch zurückgehalten hatten, stieg der Anteil an Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen im Februar insbesondere bei ProSieben, RTL II und Vox deutlich um 22 bis 31 Prozentpunkte an. Sat.1 hatte im Januar schon einen - für Senderverhältnisse - recht hohen Frische-Anteil, der im Februar noch leicht ausgebaut wurde. Der Wiederholungs-Anteil im Abendprogramm lag nun bei noch rund einem Drittel.

DWDL.de-Frische-Index - Januar 2017

  FIX-Punkte
Februar 2017
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Februar 2016
ZDF
89 von 100
+1
-2
Das Erste
84 von 100
+6
+1
RTL
76 von 100
-13
+1
Sat.1
67 von 100
+6
+9
ProSieben
59 von 100
+27
+/-0
RTL II
58 von 100 +31
+2
Vox
46 von 100
+22
-15
kabel eins
24 von 100
-3 -8

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.