Die "Sesamstraße" bekommt eine neue Bewohnerin: Vom 10. April an wird eine Puppe namens Julia in der US-Version der Kindersendung zu sehen sein. Das alleine wäre freilich nicht ungewöhnlich - spannend ist vor allem die Tatsache, dass das junge Mädchen mit seinen orangefarbenen Haaren und grünen Augen Autistin ist. Ganz neu ist die Figur aber nicht, denn in der Vergangenheit trat Julia unter anderem bereits in einer Kampagne auf, in der auf spielerische Weise der Umgang mit Autismus gezeigt werden sollte.

Wer Julia bislang sehen wollte, musste etwa auf eine App zugreifen, doch künftig bekommen auch die Fernsehzuschauer die Freundin von Elmo und all den anderen Bewohnern der "Sesamstraße" regelmäßig zu sehen. Die Puppenspielerin Stacey Gordon, die hinter Julia steht, ist übrigens selbst Mutter eines autistischen Sohnes. Wie aktuell das Thema ist, zeigen aktuelle Zahlen, wonach eines von 68 Kinden in den USA die Diagnose Autismus erhält.


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Die CBS-Sendung "60 Minutes" beschäftigte sich am Sonntagabend ausführlich mit der Einführung des neuen Charakters. Autorin Christine Ferraro machte darin deutlich, dass es eine große Herausforderung für die Sendung darstelle, das Thema kindgerecht aufzuarbeiten, weil Autismus bei jedem Menschen anders sei. Entsprechend lange dauerte die Entwicklung der Figur. "Für Kinder ohne Autismus ist es wichtig zu sehen, wie Autismus aussehen kann. Wenn die Freunde meines Sohnes im Fernsehen schon einmal so ein Verhalten gesehen hätten, bevor sie es im Klassenraum erlebten, hätten sie keine Angst gehabt", so Ferraro, die sich zugleich wünscht, dass Julia nicht auf Autimus reduziert wird, "sondern einfach nur Julia" ist.

Deutsche Fernsehzuschauer werden Julia übrigens voraussichtlich nicht zu sehen bekommen, wie der Norddeutsche Rundfunk am Montag erklärte.