Nach sieben Wochen erhält Deutschland am Dienstag erstmals konsularischen Zugang zu Deniz Yücel. Yücel hatte sich Mitte Februar freiwillig der Polizei zur Befragung gestellt und war daraufhin in Gewahrsam genommen worden. Ein Haftrichter ordnete später an, den Journalisten wegen der Vorwürfe der Terrorpropaganda und Volksverhetzung in Untersuchungshaft zu nehmen, die bis zu fünf Jahre andauern kann. Präsident Erdogan warf Yücel darüber hinaus Spionage vor. Kritiker sehen das Verfahren als politisch motiviert an. Sowohl die Bundesregierung als auch zahlreiche Unterstützter setzen sich für seine Freilassung ein.

Die Türkei verweigerte der deutschen Botschaft bislang die Kontaktaufnahme mit Yücel, der nicht nur die deutsche, sondern auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzt. Außenminister Gabriel hatte Ende der vergangenen Woche seinen türkischen Kollegen Cavusoglu ein weiteres Mal darum gebeten, Zugang zu Yücel zu erhalten - das hat nun offenbar gefruchtet. Über den Generalkonsul solle Yücel nun so weit wie möglich unterstützt werden - ob es bei einem einmaligen Besuch bleibt, ist aber noch unklar.

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