Es ist eine wichtige Personalie bei einem der größten deutschen Produktionsunternehmen: Thomas Laue wird zum 1. September Chefdramaturg bei der UFA. Dort soll er vor allem für die Bereiche Fiction und Serial Drama arbeiten. Das bestätigt UFA-Co-Chef Nico Hofmann am Donnerstag in der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ"). Die Personalie ist deshalb so interessant, weil Laue nicht vom Fernsehen kommt, sondern vom Theater. Zuletzt war er für vier Spielzeiten am Schauspiel Köln beschäftigt, nun also der Wechsel in die Produktionsbranche.

"Dass ein ausgewiesener Theatermann als Chefdramaturg zu einer Produktionsfirma wechselt, ist ein absolutes Novum und eine riesige Bereicherung für unsere Branche", sagt Nico Hofmann gegenüber der "SZ". Laue selbst sagt gegenüber der Tageszeitung, dass er seinen neuen Job nicht als Entscheidung gegen das Theater versteht. Er habe sich aber bewusst für die Herausforderung entschieden, sich in einem fremden Medium Gehör zu verschaffen.

Er sei kein Fernsehfachmann und werde bis September auch keiner, so Laue. Aber Hofmann hat ihm trotzdem vom Wechsel überzeugt, weil er ihm klargemacht habe, dass er jemanden sucht, "der weiß, wie man Geschichten erzählt und sich dafür begeistern kann, wie man sie vielleicht noch mal anders, besser, genauer, schneller, ungewöhnlicher, zeitgemäßer erzählen kann". Laue: "Und das reizt mich." Die UFA umreißt die Aufgabe des Chefdramaturgs offiziell mit den Begriffen "Stoffgenese, Stoffentwicklung und produktionsbegleitender Dramaturgie". "Ein guter Dramaturg ist wie ein guter Sparringspartner, er trifft die Schwachstellen und legt die Strukturen offen", sagt Laue.

Auch für Nico Hofmann selbst ist es eine erste wichtige Personalie, er übernimmt die Leitung der UFA ebenfalls ab September alleine. Der bisherige Co-Geschäftsführer Wolf Bauer zieht sich dann zurück und will sich verstärkt auf seine Tätigkeit als Produzent konzentrieren. "Ich will die UFA verjüngen”, kündigte Hofmann im Dezember im Gespräch mit DWDL.de an.