Die Enttäuschung bei ProSieben war groß, als der Sender vor knapp zwei Jahren auf die ersten Quoten blickte, die "Empire" hierzulande verzeichnete. Weniger als eine Million Zuschauer, dazu tief einstellige Marktanteile - von seinem frisch eingekauften US-Serienhit wird man sich in Unterföhring gewiss mehr versprochen haben. Dennoch zeigte ProSieben die komplette erste Staffel in der Primetime und hielt sogar Wort, als man versprach, auch die Fortsetzung senden zu wollen.

Bis zu deren Ausstrahlung ließ sich ProSieben jedoch viel Zeit - erst seit Anfang April sind die neuen Folgen von "Empire" im Free-TV zu sehen. Zum Quoten-Hit taugte die Serie auch jetzt freilich nicht, zumal sie der Sender nach den schlechten Erfahrungen der ersten Staffel inzwischen nur noch am späten Abend im Anschluss an "Circus HalliGalli" zeigt. Weil am vorigen Dienstag kaum mehr als 200.000 Zuschauer einschalteten und der Marktanteil gerade mal noch 3,9 Prozent in der Zielgruppe betrug, zieht ProSieben jetzt vorzeitig die Reißleine.

Ab der kommenden Woche verbannt der Sender sein Aushängeschild endgültig ins Nachtprogramm: Die neuen "Empire"-Folgen laufen fortan in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen 0:55 Uhr im Anschluss an vier Wiederholungen von "Two and a half Men". Der einstige Hoffnungsträger fristet damit also endgültig ein Schattendasein bei ProSieben. Kleiner Trost für den Sender: Auch in den USA hat der Hype um "Empire" inzwischen spürbar nachgelassen.