Schleichwerbeverdacht bei der "Lindenstraße": Ende April hat das Erste eine Folge gezeigt, in der das Serien-Urgestein Andy Zenker ein Elektroauto von BMW so sehr bestaunt, dass man auf die Idee kommen könnte, der Autohersteller hätte dafür bezahlt. Zwar wird die Marke BMW nicht genannt, dennoch stellt Zenker unter anderem fest, was für "ein tolles Teil" das Auto sei. Dann lässt er das Auto bei sich aufladen und der Fahrer schwärmt noch davon, wie gut es sich fahren lasse.

Die Kollegen von "Übermedien" haben daher beim WDR nachgefragt, was es mit dieser Szenerie in der "Lindenstraße" auf sich hat. Vom öffentlich-rechtlichen Sender heißt es, man sei keine vertraglichen Verpflichtungen mit BMW eingegangen, es sei auch kein Geld geflossen. Das gleiche gelte für die Produktionsfirma. Das Elektroauto sei über eine Autovermietung angemietet worden. Man habe sich schließlich für den BMW entschieden, weil die Auswahl an Elektroautos, die für Dreharbeiten gemietet werden könnten, "recht eingeschränkt" sei.

Dennoch erkennt man auch beim WDR, dass die Darstellung in der Serie zumindest unglücklich ist. Der Sender räumt gegenüber "Übermedien" ein, dass man bei der Umsetzung des redaktionellen Konzepts besser darauf hätte achten müssen, "werbliche Wirkungen zu reduzieren, etwa durch andere Kameraeinstellungen oder Abkleben der Markenlogos." Daher habe man sich dazu entschieden, die Folge an den entsprechenden Stellen zu verändern. Vorerst ist die Episode daher aus der Mediathek genommen worden.