Bertelsmann baut seinen Anteil an Penguin Random House, der weltweit führenden Publikumsverlagsgruppe, von bislang 53 auf nun 75 Prozent aus. Im Gegenzug reduziert der zweite Gesellschafter Pearson seinen Anteil entsprechend, bleibt aber weiterhin mit 25 Prozent beteiligt. Anfang des Jahres hatte Pearson angekündigt, bei dem Gemeinschaftsunternehmen von seiner Exit-Option Gebrauch machen zu wollen. Laut Mitteilung wird Penguin Random ouse im Rahmen der Transaktion mit 3,55 Milliarden US-Dollar bewertet, damit ist der nun übernommene Anteil etwa 780 Millionen Dollar schwer.

Durch den 75-Prozent-Anteil sichert sich Bertelsmann mehr Governance-Rechte und stellt beispielsweise den Chairman of the Board of Directors der Gruppe. Markus Dohle, Mitglied im Bertelsmann-Vorstand und seit Beginn des Zusammenschlusses CEO von Penguin Random House, wird das Unternehmen weiterhin führen. Auf die Eigenständigkeit von Penguin Random House habe die Anteilsaufstockung keine Auswirkung, auch die 250 Einzelverlage sollen weiterhin unverändert eigenständig geführt werden. Die Verlagsgruppe Random House in Deutschland ist ohnehin vollständig von Bertelsmann kontrolliert.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe: "Penguin Random House ist eine Erfolgsgeschichte. Wir haben die Integration in kurzer Zeit abgeschlossen; die Gruppe ist heute weltweit die klare Nummer eins im Verlagswesen. Dies freut uns besonders, da das Buchgeschäft für Bertelsmann seit mehr als 180 Jahren identitätsstiftend ist. Darüber hinaus ist die Transaktion wirtschaftlich attraktiv, da der Ergebnisanteil der Bertelsmann-Aktionäre um mehr als 60 Millionen Euro steigen wird."

Finanzvorstand Bernd Hirsch spricht von "angemessenen Konditionen" der Übernahme. "Unsere gute operative Performance und das aktuelle Niedrigzins-Umfeld bieten uns ideale Voraussetzungen, die Transaktion zu äußerst vorteilhaften Konditionen zu finanzieren. Wir verfügen somit weiterhin über den erforderlichen Finanzspielraum, um in unsere acht Unternehmensbereiche wie geplant zu investieren."