Der Blick auf unseren monatlich erhobenen Frische-Index, für den wir den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV_Premieren am Abendprogramm der acht großen Vollprogramme (konkret in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht) ermitteln, zeigt zunächst für den Juli wenig überraschendes. In der Sommerflaute setzen die meisten Sender mehr auf Wiederholungen als sonst, Das Erste auf Platz 1 kommt auf einen Wiederholungsanteil von immerhin einem Drittel.
Sender wie Sat.1 und ProSieben halten sich weniger stark zurück als im vergangenen Jahr. Vor allem ist es aber kabel eins, dessen Entwicklung heraussticht. Zwar hatte der Sender auch im Juli mehr Wiederholungen im Primetime-Programm als alle anderen Sender, doch der Wiederholungs-Anteil war so gering wie seit November vergangenen Jahres nicht mehr. So zeigt kabel eins derzeit auf beiden Eigenproduktions-Plätzen am Dienstag- und Sonntagabend frische Ware, mal erfolgreicher wie beim neuen "Achtung-Abzocke"-Ableger über Handwerker oder den "Trucker Babes", mal erfolglos wie beim "Trend-Check" oder "Unser neuer Chef".
DWDL.de-Frische-Index - Juli 2017
FIX-Punkte Juli 2017 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Juli 2016 |
|
Das Erste |
65 von 100 |
-7 |
+1 |
ZDF |
59 von 100 |
-6 |
-6 |
RTL | 56 von 100 |
+/-0 | +3 |
Sat.1 |
43 von 100 |
-6 |
+11 |
Vox |
41 von 100 |
-8 |
+5 |
ProSieben |
40 von 100 | -3 |
+10 |
RTL II |
36 von 100 |
+3 |
-3 |
kabel eins |
31 von 100 |
+17 | +9 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.