Foto: PhotocaseIm Durchschnitt liefen 2005 täglich 2.326 Minuten oder 38 3/4 Stunden Sportprogramm im frei empfangbaren deutschen Fernsehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine media102-Programmanalyse, in der das Sport-Sendevolumen von insgesamt 23 Sendern dokumentiert wurde. Wer hatte die Nase vorn?

Eurosport führt mit 1.063 Minuten am Tag das Senderranking an undfüllt damit 73,8 Prozent seines gesamten Tagesprogramms mit Sport. Im Vergleich sendet das DSF mit 39,3 Prozent (566 min/Tag) deutlich weniger Sport, was daran liegt, dass ca. 13 Stunden des Tagesprogramms mit Sportquiz-Sendungen, den "Sport Clips" und Werbesendungen gefüllt werden. Die großen öffentlich-rechtlichen Sender, Das Erste (104 min/Tag) und ZDF (83 min/Tag), belegen die Plätze 3 und 4 und positionieren sich damit deutlich vor den privaten Publikumssendern.

Auf den weiteren Plätzen folgen der BR (77 Minuten), der SWR (61 Minuten), n-tv (50 Minuten) und RTL (39 Minuten). Überraschend: Selbst XXP mit 37 Minuten und Tele 5 mit 18 Minuten liegen vor SAT.1 (9 Minuten).

Bei der Auswertung der Live-Übertragungen führen die Sportsender ebenfalls das Ranking an (Eurosport mit 446 min Live-Sport/Tag und DSF 154 min). Schaut man sich aber den Anteil der Live-Übertragungen der Sendeminuten zum Thema Sport an, so liegen Das Erste (83,6 Prozent) und das ZDF (83,1 Prozent) hier klar vorn. RTL konnte insbesondere mit der Formel 1 und dem Skispringen punkten und belegt mit 56,4 Prozent (22 min/Tag) Live-Sport hinter den vier genannten
Sendern den fünften Rang.

Bei der Betrachtung der verschiedenen Sendeformate, setzen Das Erste und das ZDF ihren Schwerpunkt klar auf Sportübertragungen. Die dritten Programme haben dagegen in etwa ebensoviel Reportagen, Dokumentationen und vergleichbare Formate. Der SWR bildet hierbei eine Ausnahme. Das Sportprogramm ist mit 90,2 Prozent (55 von 61 Sportminuten/Tag) überproportional auf Reportagen & Co. ausgerichtet. Bei den ausgewiesenen Sportsendern steht ebenfalls die Übertragung von Sport-Events klar im Vordergrund (Eurosport 98,2 Prozent des Gesamtsportangebotes, DSF 92,2 Prozent).